Kiel. Unterrichtsverbesserung, berufliche Bildung, Inklusion und digitales Lernen: Das sind die Schwerpunkte der neuen schleswig-holsteinischen Schulministerin Britta Ernst (SPD). Rund 100 Tage nach ihrem Arbeitsbeginn nannte die Ministerin am Montag ihre Ziele für die kommenden Jahre. So will sie den 2009 abgeschafften Schul-TÜV wieder einführen, allerdings zunächst nur auf freiwilliger Basis.

Zudem sollen neue Jugendberufsagenturen nach Hamburger Vorbild dafür sorgen, dass der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung unproblematischer wird. Mehrere Tausend befänden sich zurzeit in einem Übergangssystem, sagte die Ministerin. Sie nehmen an Weiterbildungsmaßnahmen teil, deren Nutzen unterschiedlich beurteilt wird. „Diese Zahl ist deutlich zu hoch“, sagte die Ministerin. „Mein Ziel ist es, möglichst viele Jugendliche nach der allgemeinbildenden Schule direkt in eine Ausbildung zu bekommen.“

Im Bereich der Inklusion gibt es für Ernst noch einiges zu tun. Ihre gescheiterte Vorgängerin Waltraud Wende (parteilos) hat ihr ein fragmentarisches Schülerinklusionskonzept hinterlassen. Danach sollen schon von August an 314 Assistenten bei der Inklusion in den Grundschulen helfen. Noch weiß allerdings niemand, was sie leisten können sollen. Um digitales Lernen zu vereinfachen, soll die Kommunikationsplattform „SchulCommSy“ ausgebaut werden. Zudem sollen schulische Modellprojekte mit insgesamt 200.000 Euro gefördert werden.