Beim Abendblatt meldete sich eine Frau, die den Unfall in Norderstedt unmittelbar miterlebte

Norderstedt. Der schlimme Unfall auf der Schleswig-Holstein-Straße in Norderstedt ist möglicherweise ganz anders verlaufen als angenommen. Bisher deutete alles darauf hin, dass der Fahrer des McLaren-Sportwagens der Unfallverursacher war. Beim Hamburger Abendblatt hat sich eine Zeugin gemeldet, die den Unfall aus nächster Nähe beobachtet hat.

Dagmar Nitschke war am Sonnabend mit ihrem Toyota Yaris ebenfalls auf der Schleswig-Holstein-Straße unterwegs, als es unmittelbar vor ihr zu dem schweren Unfall kam, bei dem zwei Menschen getötet wurden und ein Junge schwere Verletzungen erlitt. Direkt vor ihr fuhr der Opel Corsa, in dem ein 57 Jahre alte Norderstedter am Lenkrad saß. Dann passierte es. „Ich habe einen gewaltigen Knall wahrgenommen und sah, wie der Corsa über die Fahrbahn flog und rechts neben der Straße aufprallte“, berichtet die Lehrerin. Sie ist sich sicher, dass der Kleinwagen auf die Gegenfahrbahn geraten war, wo er dann frontal mit dem aus Richtung Hamburg kommenden Sportwagen zusammenprallte. „Es kann nur so gewesen sein“, sagt sie. „Der Fahrer des McLaren hatte nicht schuld.“ Die Polizei hat die Zeugin am Dienstag angehört, endgültige Erkenntnisse über den Unfallhergang wird es aber erst in etwa vier Wochen geben, wenn die DEKRA ihren Untersuchungsbericht vorlegt.

Der Verkehrsunfall hat inzwischen eine Sicherheitsdiskussion auf Landesebene entfacht. SPD und FDP drängen auf eine Überprüfung der Straße, weil innerhalb von zweieinhalb Jahren acht Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen sind.