Norderstedt. Ein 50-Jähriger, der sich laut Gerichtsurteil absichtlich Daumen und Zeigefinger abgeschnitten hat, um seine Versicherungen um bis zu 1,4 Millionen Euro zu prellen, geht gegen das Urteil vor. „Wir haben Rechtsmittel eingelegt“, sagte sein Verteidiger Jürgen Meyer. Damit geht der Fall in eine neue Runde. Das Amtsgericht Norderstedt hatte den Mann vergangene Woche wegen versuchten Versicherungsbetrugs zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Es stützte sich dabei auf das Gutachten eines Rechtsmediziners.

Der 50-Jährige ist selbst Versicherungsexperte. Er hatte vier Unfallversicherungen über eine Schadenssumme von bis zu 1,4 Millionen Euro abgeschlossen. Nach seiner Darstellung war er im Februar 2010 im Hobbykeller seines Hauses in Henstedt-Ulzburg in die laufende Kreissäge gestolpert. Weil die Versicherungen von Anfang an nicht zahlen wollten, beschäftigt der Fall auch die Zivilgerichte. Dort klagt der Mann gegen auf Auszahlung der Schadenssummen.