Lüneburg. Die Diebe haben auch vor Kirchen nicht haltgemacht: Die Polizei hat eine Serie von Buntmetalldiebstählen in Norddeutschland aufgeklärt. Mehr als 50 Mal sollen vier junge Männer aus dem Landkreis Lüneburg Kabel, Dachrinnen und Fallrohre aus Kupfer gestohlen und überregional an Schrotthändler verkauft haben. Das Quartett war nachts mit einem Transporter unterwegs und hat sich neben Baustellen vor allem an Kirchen und Gemeindehäusern zu schaffen gemacht.

Seit dem Frühjahr hatten Buntmetalldiebstähle in der Region deutlich zugenommen. „Die Männer waren dort unterwegs, wo wenig los ist“, sagte Polizeisprecher Kai Richter. Neben Neubauten an der Lüneburger Dorette-von-Stern-Straße waren das vor allem Kirchen im Landkreis Lüneburg wie in Lüdersburg, Handorf und Artlenburg, außerdem das Friedhofsgebäude in Adendorf. Auch in ihrem Wohnort Bleckede an der Elbe haben die Männer Metall gestohlen, außerdem waren sie in den Kreisen Lüchow-Dannenberg und Uelzen sowie dem Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein auf Beutetour.

Hohe Gebäude bieten lange Fallrohre: Vermutlich auch aus diesem Grund hatten die Diebe Gotteshäuser auf ihrer Beuteliste. „Brachiale Gewalt“ nutzten die Männer laut dem Polizeisprecher, um die Dachrinnen und Rohre von den historischen Gebäuden zu lösen.

Die Männer sind überwiegend arbeitslos oder arbeiten gelegentlich in der Gastronomie, sie sind zwischen 25 und 34 Jahre alt und leben in Bleckede. Teils sind sie aus dem Raum Boizenburg und Lauenburg zugezogen. Zwischen Frühjahr und Spätsommer dieses Jahres sind sie zu zweit, zu dritt und zu viert auf Diebestour gegangen. Schon länger hatte die Polizeiinspektion Lüneburg die Männer im Visier, Ende September konnten Beamte bei einer Durchsuchung einen Teil des Diebesguts sowie Beweismittel sicherstellen. Außerdem liegen mittlerweile Geständnisse von zwei der Beteiligten vor.

Der Sachschaden wird auf mehrere Zehntausend Euro geschätzt. Die Polizei ermittelt nun auch wegen möglicher weiterer Straftaten wie etwa Dieseldiebstählen.