Frau verwechselt Klumpen mit Bernstein. Jacke in Flammen. Zweiter Fund in einer Woche

St. Peter-Ording. Schock beim Strandspaziergang: Eine Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen hat am Strand von St. Peter-Ording Steine gesammelt und in ihre Jackentasche einen Phosphorbrocken gesteckt, den sie für Bernstein hielt. Kurz darauf hatte die Jacke Feuer gefangen, teilte die Polizei mit. Der Ehemann habe vergebens versucht, den Stein aus der Jacke zu holen. Schließlich schaffte die Frau es, die Jacke abzustreifen. Beide erlitten Brandverletzungen und mussten ambulant behandelt werden. Das Paar aus dem Raum Bielefeld konnte anschließend in sein Hotel zurückkehren, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.

Bei dem Stein handele es sich demnach offenbar um einen Klumpen Phosphor, der sich nach dem Trocknen unter Kontakt mit Sauerstoff selbst entzündet habe. Nach Polizeiangaben kam es in der Vergangenheit landesweit vereinzelt zu Unfällen mit Phosphor, den Sammler für Bernstein oder Ähnliches hielten. Die britische Luftwaffe nutzte die Chemikalie im Zweiten Weltkrieg als Füllung für Brandbomben. Überreste davon werden noch immer angespült oder freigelegt.

Nach dem jüngsten Vorfall habe die DLRG den Strandbereich in St. Peter-Ording bei Ebbe nach weiteren Phosphorresten abgesucht. „Die Strandaufsicht ist jetzt sensibilisiert und wird in den folgenden Tagen besonders aufmerksam auf verdächtige Objekte achten“, sagte der Polizeisprecher.

Erst wenige Tage zuvor hatte sich ein achtjähriges Mädchen beim Steinesammeln am Plöner See mit brennendem Phosphor verletzt. Das Kind war mit Verbrennungen an den Oberschenkeln in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Schülerin habe den vermeintlichen Stein beim Sonntagsspaziergang in die Hosentasche gesteckt, wo er zu brennen begann.