In Kiel und Lübeck investiert das Land 520 Millionen Euro. Kooperation mit privaten Firmen

Kiel. Die beiden Universitätskliniken in Kiel und Lübeck werden in den kommenden Jahren mit einem Millionenaufwand um- und ausgebaut. 520 Millionen Euro wird das kosten. Die neuen Gebäude sollen spätestens 2021 fertig sein. Beide Standorte bekommen einen zentralen Operationstrakt und eine zentrale Intensivstation. Die Krankenstationen sollen eine Größe von etwa 40 Betten haben. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) will mit einer dann möglichen besseren Organisation und mit anderen Maßnahmen endlich in die Gewinnzone kommen. 450 Stellen werden bis 2019 wegfallen. „Wir können mehr Patienten mit weniger Personal betreuen“, sagte der UKSH-Vorstandsvorsitzende Jens Scholz. Im Jahr 2013 hat der landeseigene Konzern einen Verlust von 38 Millionen Euro gemacht.

Der Ausbau wird in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) vollzogen. Vertragspartner des UKSH sind der Baukonzern BAM und der Krankenhausdienstleister Vamed. Das Konsortium hat einen bis ins Jahr 2044 laufenden Vertrag abgeschlossen und ist in diesem Zeitraum auch für die Instandhaltung der Krankenhausgebäude und für den laufenden Betrieb zuständig. Das Gesamtvolumen des Vertrags inklusive Neu- und Umbauten beläuft sich auf 1,7 Milliarden Euro.

Die am Dienstag in Kiel vorgestellten Pläne lassen erahnen, dass auf beide Klinikstandorte große Veränderungen zukommen. Mehrere alte Gebäude werden abgerissen, alle Stationen werden in einem zentralen Gebäude konzentriert. In Lübeck wird das Zentralklinikum umgebaut und in Richtung Ratzeburger Allee erweitert. Dort, im Neubautrakt, befindet sich dann auch der neue Haupteingang.

Die beiden Universitätskliniken versorgen 25 Prozent aller Krankenhauspatienten in Schleswig-Holstein. Rolf Fischer, der UKSH-Aufsichtsratsvorsitzende und Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, sagte am Dienstag: „Mit diesem Projekt schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte der UKSH auf.“ Es sichere die Krankenversorgung, es sichere aber auch Forschung und Lehre auf Spitzenniveau. Das Land erhofft sich von den Umbauten eine Kosteneinsparung von jährlich 53 Millionen Euro. Der UKSH-Chef Jens Scholz freute sich über „hoch attraktive Arbeitsplätze für 12.500 Mitarbeiter“. Fast so viele Seiten hat der ÖPP-Vertrag, der nun die Richtschnur für das UKSH ist: 12.454.