Teile der Anlage in Boostedt im Kreis Segeberg für Asylbewerber freigegeben

Kiel. Die Kaserne in Boostedt (Kreis Segeberg) kann künftig als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt werden. Das Bundesverteidigungsministerium hat Schleswig-Holstein eine entsprechende Zusage gegeben. Insgesamt sollen vier Blöcke der Kaserne als zusätzliche Unterkunft für die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen dienen. Von Anfang 2015 an sollen dann in Boostedt für längstens fünf Jahre bis zu 500 Asylbewerber aufgenommen werden können.

Die Kapazität der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Neumünster mit 400 Plätzen reicht angesichts der drastisch zunehmenden Asylbewerberzahlen nicht mehr aus. Derzeit werden einige Flüchtlinge bereits in Zelten untergebracht. Für das gesamte Jahr rechnet Innenminister Andreas Breitner (SPD) mit 6500 Asylbewerbern und damit einem Zuwachs zum Vorjahr um 66 Prozent. Die Option, Asylsuchende auch im Winter in beheizten Zelten unterzubringen, sei vom Tisch, sagte ein Ministeriumssprecher. Stattdessen sollen am Standort in Neumünster Container aufgestellt werden.

Bevor die Boostedter Kaserne als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden kann, muss allerdings noch eine Reihe baulicher, organisatorischer und personeller Schritte unternommen werden. So müssten beispielsweise sanitäre Einrichtungen, Küchen und Büros hergerichtet werden. Außerdem müsse geklärt werden, wie die ärztliche Versorgung gewährleistet werden könne und welche Betreuungs- und Schulungsmöglichkeiten es geben werde. Um Unsicherheiten und offene Fragen in dem Ort mit gut 4500 Einwohnern zu klären, kündigte Breitner Gespräche mit Bürgern und Gemeinde an.