In Dithmarschen beginnen die traditionellen Kohltage mit Volksfesten und Märkten

Dithmarschen. Weiß-, Rot- oder Blumenkohl: 80 Millionen Kohlköpfe werden in den kommenden Wochen in der Region Dithmarschen geerntet. Mit dem traditionellen Kohlanschnitt eröffnete Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Dienstag die 28. Dithmarscher Kohltage. Mit dem Volksfest würdigt „Deutschlands Kohlkammer“ die Bedeutung des Gemüseanbaus für die Region. Die Organisatoren erwarten mehrere Hunderttausend Besucher.

Von den 600.000 Tonnen in Deutschland angebautem Kohl stammt fast ein Drittel aus Dithmarschen. Die fruchtbaren Marschböden zwischen Hamburg und Sylt sowie ausreichende Regenmengen seien ideal für den Anbau des Gemüses, sagte ein Kreissprecher. Das Ernteevent wurde 1986 ins Leben gerufen und hat sich nach Angaben der Organisatoren mittlerweile zum größten Herbstevent an der schleswig-holsteinischen Westküste entwickelt. Mit Bauernmärkten und Stadtfesten, Kultur rund um den Kohl sowie Aktionen für Kinder und Familien werden Besucher angelockt. Zusätzlich bieten 56 Gaststätten Spezialitäten an. Mit den Kohltagen würden Gäste nicht nur regionale Spezialitäten, sondern auch Land und Leute kennenlernen, sagte Landrat Jörn Klimant. Zum Abschluss der Kohltage wird in Heide der 21. Motorrad-Gottesdienst gefeiert.

Die Wiege des Dithmarscher Kohlanbaus stand in Wesselburen. Dort begann der Gärtner Eduard Lass im Jahr 1889 mit Anbau und Vermarktung von „Industriekohl“ für Salatfabriken. Im Januar 2014 wurden der Weiß- und der Rotkohl aus Dithmarschen in das EU-Qualitätsregister für landwirtschaftliche Produkte aufgenommen.