Hannover . Niedersachsen richtet in wenigen Wochen die Feiern zum Tag der Einheit am 3. Oktober aus. Erinnert wird dann vor allem an die Überwindung der Teilung vor 25 Jahren. Aber fast vergessen ist inzwischen, wie intensiv die Staatssicherheit der DDR jahrzehntelang vor allem die Bundesländer an der innerdeutschen Grenze ausspioniert hat. „NDR info“ und das Fernsehregionalmagazin „Hallo Niedersachsen“ haben umfangreiches Material gesichtet und machen daraus in dieser Woche einen Berichtsschwerpunkt. Das Dossier über den langen Arm der Stasi der „Stasi in Niedersachsen“ gibt es darüber hinaus unter ndr.de/Niedersachsen.

Es war im Nachhinein betrachtet eine Zeit, in der DDR-Spione in den sensibelsten Bereichen des Innenministeriums wie im Landesamt für Verfassungsschutz in Hannover quasi freien Eintritt hatten. Eine Sekretärin im Ministerium konnte fast 20 Jahre unkontrolliert zahllose hochsensible Papiere aus der Geheimregistratur zu Hause fotografieren, kassierte 170.000 Mark Agentenlohn. Beim Verfassungsschutz in Hannover saßen gleich zwei Stasi-Agenten. Der damalige Innenminister Gerhard Glogowski (SPD) sagt dazu: „Das hat nicht nur Niedersachsen, sondern auch der Bundesrepublik großen Schaden zugefügt.“