Experten geben Tipps, wie man unseriöse Anbieter erkennen kann

Internetbetrüger werden immer professioneller. Umso schwieriger wird es für Online-Kunden, die Maschen der Kriminellen zu erkennen. „Einen hundertprozentigen Schutz gibt es deswegen nicht“, sagt Stefan Jung, Sprecher des Landeskriminalamtes in Kiel. Dennoch gibt es Tipps, die Urlauber bei Buchungen auf einem Online-Portal beachten sollten.

Woran kann ich erkennen, ob eine Internetseite seriös ist?

„Wir raten jedem, unbedingt zu überprüfen, ob die Internetseite ein Impressum hat“, sagt Kristina Kreiss vom Sylt Tourismus-Service. Stefan Jung vom LKA fügt hinzu: „Wichtig ist dabei, darauf zu achten, dass der Anbieter einen Sitz in Deutschland hat.“ Dann sollten Interessierte kontrollieren, ob es diesen Firmensitz tatsächlich gibt. Mit dem Namen des Inhabers oder Geschäftsführers sowie der Adresse lässt sich über Suchmaschinen herausfinden, ob diese Firma tatsächlich existiert. Eine weitere Möglichkeit ist laut Jung die Who-is-Abfrage im Internet. Auf den Internetseiten diverser Anbieter (zum Beispiel: www.denic.de oder www.whois2.org) lässt sich überprüfen, wo eine Internetadresse registriert ist. Beispielsweise ist die Website der Betrüger, die auf Sylt vermeintliche Ferienwohnungen anbieten, in Malaysia registriert. „Dann sollten bei jedem die Alarmglocken angehen“, so Jung.

Wie kann ich mich vergewissern, dass die Angebote real sind?

„Zunächst sollte man auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achten“, so Jung. Sind die Preise deutlich niedriger als bei anderen Anbietern, sollte man stutzig werden. „Verdächtig ist auch, wenn ein Anbieter noch ganz viele Traumwohnungen auf Sylt zu moderaten Preisen anbietet, alle anderen Anbieter aber nichts mehr frei haben.“

„Zudem sollten man die Adresse der Ferienwohnung bei Suchmaschinen eingeben und beispielsweise über Google Maps gucken, ob es tatsächlich an der Adresse das Haus gibt“, sagt Jung. Ferner empfiehlt er die Recherche im Internet, ob es zu der Unterkunft Bewertungen von anderen Urlaubern gibt. „So könnte man auch erfahren, ob Betrüger hinter dem Angebot stecken. Denn negative Erfahrungen werden in der Regel sofort online veröffentlicht“, sagt LKA-Mann Stefan Jung.

Existieren noch keine Bewertungen, rät Jung, die örtliche Tourismus-Zentrale anzurufen und zu fragen, ob die Angebote seriös sind. „Die Mitarbeiter sind oft die Ersten, die von Betrugsopfern kontaktiert werden.“ Auch Nachfragen bei Vermittlungsagenturen oder Ferienhausverbänden könnten hilfreich sein.

Haben Urlauber eine Möglichkeit, ihr Geld zurückzubekommen?

Bei Überweisungen, wie im aktuellen Fall, nicht, bestätigt ein Sprecher der Hamburger Sparkasse: „Die Überweisung ist für den Empfänger eine Garantie, dass er das Geld bekommt. Eine Rückbuchung ist nicht möglich.“ Lediglich bei Lastschriftverfahren oder wenn Urlauber per Kreditkarte die Reise gebucht haben, kann der Betrag von der Bank zurückgebucht werden.