46-Jähriger treibt vor Hiddensee plötzlich leblos im Wasser. Ansturm auf die Küste: 30 Kilometer Stau auf A1. Überfüllte Züge nach Sylt

Lübeck/Hiddensee. Ein 46 Jahre alter Mann aus Hamburg, der Urlaub auf Hiddensee machte, ist am Sonnabend beim Baden in der Ostsee ums Leben gekommen. Andere Badegäste hatten am Strand von Vitte den leblos im Wasser treibenden Mann entdeckt und Alarm geschlagen. Wiederbelebungsversuche eines Rettungsschwimmers und des herbeigerufenen Notarztes seien erfolglos geblieben.

Die genauen Umstände des Unglücks und auch die Todesursache seien noch unklar, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Neubrandenburg. Eine Obduktion des Leichnams solle klären, woran der Mann genau gestorben ist. Erst am Montag war auf Usedom ein 70-jähriger Urlauber aus Sachsen in der Ostsee ertrunken. Er hatte laut Polizei versucht, den Ball seiner Enkelin aus dem Wasser zu holen und Zeugenaussagen zufolge dann gesundheitliche Probleme bekommen. Ein Notarzt stellte später Tod durch Ertrinken fest.

Das hochsommerliche Wetter hat am Wochenende Tausende Kurzurlauber an Norddeutschlands Strände gelockt. Für viele wurden bei brütender Hitze kilometerlange Staus zur Geduldsprobe. Von der Hamburger Stadtgrenze an ging es für die Reisenden auf der A1 nur im Schritttempo voran: Am Sonnabend staute sich der Verkehr dort auf einer Länge von bis zu 30 Kilometern, am Sonntag waren es zehn Kilometer. Neben dem hohen Verkehrsaufkommen, bedingt durch die Ferienzeit und den Bettenwechsel in vielen Tourismusorten, führten diverse Baustellen zu dem zähen Verkehrsfluss.

Auch auf etlichen Ausweichstraßen ging es nur langsam voran. Die Badeorte im Norden verzeichneten einen Besucheransturm. Mehrere Tausend Urlauber genossen etwa am Timmendorfer Strand oder auf der Ostseeinsel Fehmarn ein ausgiebiges Sonnenbad. Bei sommerlichen Temperaturen bot die Ostsee mit angenehmen 21 Grad Wassertemperatur eine willkommene Abkühlung. Auch die Vermieter von Strandkörben hatten Grund zur Freude. Schon zur Mittagszeit waren vielerorts fast alle Körbe belegt. In Hamburg waren die Geschäfte in der Innenstadt hingegen deutlich leerer als sonst an Sonnabendnachmittagen.

Nach weiteren Badeunfällen sind in Schleswig-Holstein am Wochenende zwei Männer reanimiert worden. Ein 62-Jähriger wurde dank der Aufmerksamkeit von Passanten vor dem Ertrinken in der Wakenitz bewahrt. Nach Angaben der Polizei hatten diese den Mann am Sonnabend bewusstlos im Fluss treibend entdeckt und aus dem Wasser gezogen. Der 62-Jährige wurde am Ufer reanimiert. Er schwebte am Sonntag noch in Lebensgefahr. Wie genau es zu dem Unfall kam, war zunächst unklar. In der Ostsee vor Surendorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) kam ein 20-Jähriger beim Baden fast ums Leben. Der junge Mann sei am Sonnabend baden gegangen und nicht wieder aufgetaucht, teilte die Polizei mit. Ein gleichaltriger Freund entdeckte ihn wenig später bewusstlos im Wasser treibend. Der 20-Jährige wurde von Rettungssanitätern reanimiert und anschließend mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Laut Polizei hatte der 20-Jährige vor dem Baden Alkohol getrunken.

Viele Hamburger zog es am Wochenende auch an die Nordsee: Bahnreisende berichten von überfüllten Zügen zwischen Hamburg und Westerland, in denen etliche Fahrgäste nur noch Stehplätze fanden.

Tausende Schaulustige haben das traditionelle Duhner Wattrennen am Nordseestrand von Cuxhaven-Duhnen verfolgt. Bei zwölf Rennen auf dem 1,2 Kilometer langen Rundkurs im Wattenmeer kämpften nach Veranstalterangaben am Sonntag mehr als 150 Traber und Galopper um den Sieg. Das Wattrennen wurde 1902 zum ersten Mal ausgetragen. Nach mehreren Unterbrechungen wird es seit 1975 jährlich ausgetragen. Veranstalter sind der Verein für Pferderennen auf dem Duhner Watt und die Tourismusgesellschaft Nordseeheilbad Cuxhaven.