Hannover. Die rot-grüne Koalition in Niedersachsen kommt den aufgebrachten Lehrern entgegen mit einem neuen Modell für Altersteilzeit. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt das Projekt. Aber der GEW-Landesvorsitzende Eberhard Brandt machte auch klar, dass das Angebot nicht annähernd ausreiche, um die Lehrer an Gymnasien dazu zu bewegen, ihren Boykott von Klassenfahrten zu beenden. Brandt: „Die GEW wird im kommenden Schuljahr ihre Aktionen verstärken, um die Landesregierung zu Verhandlungen über die Arbeitszeit der Lehrer zu zwingen.“

Die Landesregierung hat die Pädagogen gegen sich aufgebracht mit der Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 24,5 Stunden für alle Gymnasiallehrer und den Bruch des Versprechens, die Altersermäßigung zu verbessern. Dagegen protestieren Lehrerverbände im engen Schulterschluss. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) kommt trotz Verbesserungen, etwa im Bereich der Ganztagsschulen und durch Wiedereinführung des Abiturs nach 13 Jahren, nicht aus den Negativschlagzeilen. Jetzt also der Versuch, den Schulfrieden zu reparieren mit einem Angebot an die Lehrer, in den letzten zehn Jahren Altersteilzeit in Anspruch nehmen zu können im Verhältnis 60 zu 40. Dies heißt, dass Lehrer 60 Prozent der verbleibenden Lebensarbeitszeit voll arbeiten, dann weitere 40 Prozent der Zeit praktisch in Rente gehen. Während des gesamten Zeitraums sollen sie 70 Prozent ihrer Bezüge bekommen.