Kiel. Hilfseinrichtungen für Eltern und Kinder sollen besser vernetzt werden. Das ist das Ziel der Familienzentren, die in Schleswig-Holstein entstehen sollen. Die Landesregierung gibt dafür 1,3 Millionen Euro aus. 2015 werden es jährlich 2,5 Millionen Euro sein. Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) sprach am Dienstag von bis zu 100 Zentren, die aufgebaut werden sollen.

Familienzentren sollen Angebote wie Beratung und Begleitung von Eltern, Förderung von sozial benachteiligten Kindern, Stärkung der Erziehungskompetenzen vernetzen. Eine Umfrage des Ministeriums hat ergeben, dass es im Land 42 solcher Familienzentren gibt, 18 in Lübeck. Die meisten finanzieren diese Aufgabe mit Zuschüssen der Kreise oder kreisfreien Städte. Das Geld vom Land könnte in Lübeck zu einer Entlastung führen. In anderen Kreisen, die keine Familienzentren haben, könnte eine Beteiligung der Kreise und Städte erforderlich werden. Sie ist aber nicht vorgeschrieben. Das Land vergibt das Geld nach dem Verteilungsschlüssel des kommunalen Finanzausgleichs, verlangt keine Eigenbeteiligung.

Die Kreise und kreisfreien Städte entscheiden, ob und wo Familienzentren entstehen – welcher Träger diese Aufgabe übernimmt. Bei 2,5 Millionen Euro und 100 Zentren zahlt das Land 25.000 Euro pro Einrichtung. Das dürfte gerade ausreichen, um eine Halbtagsstelle zu finanzieren. Dass die Kommunen da noch etwas obendrauf legen, um zum Beispiel eine Ganztagsstelle zu ermöglichen, ist angesichts der schlechten finanziellen Situation vieler Kreise und Städte unwahrscheinlich.