Protest in Neu Wulmstorf: Personaldienstleister soll Löhne zurückgehalten haben

Neu Wulmstorf. Die Vorwürfe wiegen schwer: Löhne sollen zurückgehalten oder erst nach dubiosen Abschlägen ausbezahlt worden sein, klagten Mitarbeiter eines Personaldienstleisters in Neu Wulmstorf. Sie stürmten das Büro ihres Arbeitgebers. Bis zu 100 Arbeiter aus Bulgarien und Rumänien versammelten sich am Montag im Gebäude an der Gottlieb-Daimler-Straße.

Das Unternehmen, gegen das sich der Zorn richtet, ist die BIR Group aus Lübeck. Ihre Mitarbeiter sind im Rahmen eines Werkvertrags in der Neu Wulmstorfer Fleischwarenfabrik Schwarz-Cranz eingesetzt. Den Schilderungen nach seien die Arbeiter mit dem Versprechen freier Unterkunft und Verpflegung gelockt worden, tatsächlich zahlten sie dafür. Die Unterbringung erfolge teils in fensterlosen Kellern. Ein Arbeitnehmervertreter kündigte rechtliche Schritte gegen den Arbeitsvermittler an. „Arbeitsbedingungen von Beschäftigten selbstständiger Werkunternehmer, die auf unserem Betriebsgelände tätig sind, können wir nicht unmittelbar gestalten, da wir nicht Arbeitgeber dieser Personen sind. Wir vergüten die für uns tätigen Werkunternehmer aber selbstverständlich in einer Weise, die es diesen Unternehmen erlaubt, die dortige Belegschaft bereits heute über dem geforderten Mindestlohn zu vergüten. Wenn uns Beschwerden aus dem Kreise der Mitarbeiter von Fremdfirmen erreichen, nehmen wir diese sehr ernst und gehen den Dingen nach“, teilte eine Sprecherin von Schwarz-Cranz mit. Die BIR Group war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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