Leitungen stammen aus dem Jahr 1957. Kreuzung in Norderstedt muss komplett aufgerissen werden

Norderstedt. Es war gegen 2Uhr am Dienstagmorgen, als sich auf der Ochsenzoller Straße in Norderstedt der Boden auftat. Im Untergrund war eine 125 Millimeter starke Wasserleitung der Norderstedter Stadtwerke geplatzt. Mit einem Druck von etwa fünf Bar schossen eine Stunde lang etwa 800 Kubikmeter Wasser in die Erde und unterspülten die Fahrbahn. Am Rand der Straße sackte schließlich der Asphalt in sich zusammen und es bildete sich ein etwa zwei Meter tiefer Krater.

Die Feuerwehr und die Mitarbeiter der Stadtwerke hatten die Lage am Morgen bereits wieder im Griff. „Glücklicherweise ist das in der Nacht passiert. So kam wenigstens niemand zu Schaden“, sagt Oliver Weiß, Sprecher der Stadtwerke. Schließlich war der Krater so tief, dass er einen Fahrradfahrer ganz und ein Auto zumindest zur Hälfte hätte verschlingen können. Die Wasserversorgung für die umliegenden Anwohner konnte aus anderen Leitungen geregelt werden. Lediglich eine Schlachterei und ein griechisches Restaurant waren am Morgen des Dienstags noch ohne Wasser. Doch mit Not-Hydranten waren auch diese Gebäude am Dienstagnachmittag wieder versorgt.

In der Zwischenzeit setzten die Anwohner auf Nachbarschaftshilfe. Mit Gartenschläuchen wurden Wasserstellen improvisiert. „Die Leitungen unter der Ochsenzoller Straße sind schon sehr alt“, sagt Weiß. Sie wurden etwa 1957 verlegt. Über die Gründe für den Schaden kann Weiß nur spekulieren. Möglicherweise sind die Straßenbäume dafür verantwortlich. „Die Wurzeln der Bäume streben immer nach dem Wasser“, sagt ein Experte der Stadtwerke an der Baustelle. „Sie wickeln sich um die Wasserrohre und irgendwann knacken sie die Dinger.“ Um den Schaden zu reparieren, muss nun die gesamte Kreuzung der Ochsenzoller Straße aufgerissen werden. „Wir müssen in beiden Richtungen Wasserleitungen neu verlegen.“ Das bedeutet, dass sich die Anwohner auf Umwege einstellen müssen. Denn die viel befahrene Ochsenzoller Straße muss für mindestens eine Woche komplett gesperrt werden

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