Wedel. Der 32.000 Euro teure Bürgerentscheid in Wedel ist nicht gültig. Das Quorum von 14 Prozent wurde am Sonntag nicht erfüllt. Von insgesamt 26.935 Wedelern stimmten lediglich 2790 (10,4 Prozent) über die Frage ab: „Sind Sie dafür, dass die Stadt Wedel ein Bebauungsplanverfahren für das gesamte Kraftwerksgelände Vattenfall durchführt?“ Das Gesetz sieht nun vor, dass der Rat der Stadt Wedel in einer der nächsten Sitzungen über diese Frage abschließend entscheidet.

1408 Wedeler (53,7 Prozent) unterstützten mit einem Ja die Vertretungsberechtigten des Bürgerbegehrens, die sich für ein Bebauungsplanverfahren aussprachen. 1212 Bürger (46,6 Prozent) stimmten hingegen mit Nein und folgten dem Rat der Stadt Wedel, die gegen ein Bebauungsplanverfahren sind.

170 Stimmen waren ungültig. Einige von ihnen dürften der Aufforderung von Kerstin Lueckow, Sprecherin der Bürgerinitiative, gefolgt sein, Ja und Nein anzukreuzen, um die Stimme ungültig zu machen. Die Initiative wollte den Entscheid nicht mehr, nachdem Vattenfall die Baupläne wegen des Hamburger Volksentscheides zum Netze-Rückkauf durch die Stadt auf einen unbestimmten Termin verschoben hatte. Doch die Kieler Landesregierung bestand darauf, dass der Bürgerentscheid durchgezogen wird, da alle formalen Voraussetzungen erfüllt waren.

Der ganze Bürgerentscheid in Wedel sei so undemokratisch abgelaufen, dass die Bürgerinitiative die Wahl nur noch ungültig machen konnte. „Deswegen haben wir Ja und Nein angekreuzt“, sagen Wolf Richert und Elisabeth Holzhausen, die am Sonntag in der Albrecht-Schweizer-Schule ihr Votum abgaben. Sie gehören zu den Aktivisten der Initiative, die die Abstimmung zum Kraftwerk 2013 mit initiiert hatten. Damals gehörten die Energienetze Vattenfall, das den Neubau eines Gaskraftwerkes in Wedel vorantrieb.