Dagebüll. Feuerwehrleute haben am Sonntag vor der Küste bei Dagebüll im Kreis Nordfriesland eine Spaziergängerin aus dem Watt gerettet. Nach Angaben der Feuerwehr war die 43-jährige Frau 500 Meter vor der Küste im Watt spazieren gegangen und dabei im Schlick stecken geblieben. Trotz eines schlechten Netzempfangs schaffte sie es noch, einen Notruf mit dem Handy abzusetzen.

Beim Eintreffen der Rettungskräfte war sie bereits bis zur Hüfte im Watt versunken. Nach ihrer Rettung wurde sie mit leichten Unterkühlungen ins Krankenhaus gebracht. „Hätte die Frau ihr Handy nicht mitgehabt, wäre die Sache vermutlich nicht so glimpflich ausgegangen“, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle Harrislee am Montag.

Nicht nur Schlicklöcher können leichtsinnigen Wattwanderern gefährlich werden, warnte die Wasserschutzpolizei Husum. Die Gefahren im Watt seien für Laien häufig nicht erkennbar und vorhersehbar. So liegen tiefe Stellen im Watt häufig in Landnähe oder der Nähe der Inseln und Halligen. Bei Flut laufen diese Senken als Erstes voll Wasser, während weiter draußen die höher liegenden Wattflächen noch trocken sind.

Auch die Gefahr der Priele – eine Art natürlicher Bäche im Watt, durch die das Wasser bei Ebbe und Flut mit reißender Geschwindigkeit strömt – würden von Fremden oft unterschätzt. Ortsunkundige und Urlauber sollten sich vor dem Betreten des Watts daher genau über Ebbe und Flut, über die speziellen Örtlichkeiten und über das zu erwartende Wetter informieren.

Ein Priel war am Neujahrsmorgen einem Touristen aus Bonn bei einer Wattwanderung vor St. Peter-Ording zum Verhängnis geworden. Mit seiner Frau hatte er versucht, einen Priel zu durchschwimmen. Das schaffte nur die Frau. Mehrere Stunden lang hatten Rettungskräfte mit Hundestaffeln und einem Hubschrauber den 49-Jährigen gesucht. Am Neujahrsabend entdeckte die Hubschrauberbesatzung den Toten auf einer Sandbank.