Brokenlande. Der Austritt von rund zwei Millionen Liter Gülle aus einer Biogasanlage in Brokenlande im Kreis Segeberg Ende Januar ist durch ein nicht fachgerechtes Ventil verursacht worden. Der Landwirt habe es versäumt, die Biogasanlage vor dem Betrieb von einem Sachverständigen prüfen zu lassen, sagte Umweltminister Robert Habeck (Grüne) am Freitag. Einem Prüfer wäre das aufgefallen. Zuvor hatte das „Schleswig-Holstein Magazin“ des NDR Fernsehens darüber berichtet.

Nach Ansicht Habecks wurde durch das Vorgehen gegen geltendes Recht verstoßen. Nitrat wirke im Grundwasser wie ein Giftstoff. Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts der Gewässerverunreinigung. Die Ergebnisse eines Gutachtens der Dekra sind noch nicht bekannt.

Am 25. Januar war an einem Behälter der Anlage ein Ventil abgerissen. Rund 200 Einsatzkräfte waren damit beschäftigt, das Leck zu schließen. In dem Behälter befanden sich insgesamt etwa vier Millionen Liter Gülle. Der Großteil der ausgelaufenen Gülle landete in einer 1,5 Hektar großen Auffangfläche. Ein kleiner Teil floss durch eine alte Drainage in einen Bach.

Das Malheur löste einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Die Feuerwehr war stundenlang in Brokenlande im Einsatz, um das Ausbreiten der Gülle einzudämmen. Mit einem Traktor, der mit seiner Ladeschaufel einen großen, mit Sand gefüllten Kunststoffsack gegen das Leck drückte, gelang es den Einsatzkräften schließlich, das Loch zu schließen und den Güllefluss letztendlich zu stoppen.