Kreis Segeberg. Sabrina, 33, und Jan Sevecke, 30, aus Henstedt-Ulzburg waren froh: Sie erhielten im August 2013 von der Kreisverwaltung Segeberg eine Zusage über einen einkommensunabhängigen Zuschuss für die Betreuung ihres zweieinhalb Jahre alten Sohnes Ben bei einer Tagesmutter. Vier Monate später wurden ihnen ein anderer Bescheid zugeschickt: Sie müssen 693 Euro zurückzahlen, weil der Kreis sich verrechnet hatte.

Familie Sevecke steckt jetzt in einer finanziellen Klemme, aber es geht ihr nicht alleine so: 63 Eltern aus Henstedt-Ulzburg haben im vergangenen Jahr falsche Bescheide erhalten. Alle müssen bis Ende Februar zwischen 300 und 700 Euro zurückzahlen. Die Aufregung ist groß, die meisten Betroffenen legen Widerspruch ein. Aber auch zwischen der Gemeinde Henstedt-Ulzburg und dem Kreis ist ein Streit ausgebrochen: Sie geben sich gegenseitig die Schuld.

Der Kreis habe den Gemeindezuschuss nicht eingerechnet, heißt es aus Henstedt-Ulzburg. Die Gemeinde habe nicht rechtzeitig informiert, sagt der Jugendamtsleiter des Kreises, Manfred Stankat. Henstedt-Ulzburgs Amtsleiterin Anja Riemer bestreitet das. Die Gemeinde habe mehrfach darauf hingewiesen. Wer wirklich Schuld hat, kann Familie Sevecke nicht beurteilen. Sie ärgert sich über das Verhalten der Behörden. „Gerade Henstedt-Ulzburg schmückt sich gerne mit angeblicher Familienfreundlichkeit, da passt dieses Dilemma nicht hinein.“ )

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