Polizisten der 110-Zentrale in Lübeck klagen über Probleme. Andreas Breitner verspricht Besserung

Lübeck. Nasenbluten, trockene Schleimhäute und brennende Augen: Immer wieder beklagen die Disponenten der Polizeileitstelle in Lübeck das schlechte Raumklima in dem vor zweieinhalb Jahren gebauten Dienstgebäude. Zudem ist die neue Technik zu langsam oder streikt. „Wir haben die Polizeiführung immer wieder darauf aufmerksam gemacht, doch passiert ist nichts“, sagt Jörn Löwenstrom, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Lübeck. Deswegen sendete er einen Notruf an den schleswig-holsteinischen Innenminister Andreas Breitner (SPD). Dieser folgte diesem Hilferuf und machte sich nun selbst vor Ort ein Bild von den Arbeitsbedingungen.

Pro Schicht sitzen acht bis neun Disponenten in einem Großraumbüro vor je fünf Monitoren. Ein Fenster können sie nicht öffnen. Dies sei zu gefährlich. Schließlich seien die Scheiben kugelsicher und ein Geschoss könne durch ein geöffnetes Fenster ins Innere gelangen. Frischluft soll die Klimaanlage in den Raum pusten, doch diese sorge nur für ein trockenes Raumklima.

Der Leiter der Polizei in Lübeck, Heiko Hüttmann, bestätigt, dass bereits drei Mitarbeiter aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in dem Raum arbeiten können. Damit soll laut Innenminister jetzt Schluss sein. Er versprach, dass die Fenster umgebaut werden. „Wir nehmen eine Sicherheitslücke in Kauf“, sagt Joachim Gutt, ständiger Vertreter des schleswig-holsteinischen Polizeipräsidenten. Hüttmann bleibt gelassen: „Das Gebäude befindet sich im Innenhof der Polizeidirektion. Sollte es eine Gefahrlage geben, machen wir die Fenster einfach zu.“

Weniger leicht lassen sich indes die Probleme mit der Technik lösen. „Wir sind im ständigen Kontakt mit dem Hersteller und suchen nach Lösungen“, sagt Breitner, der selbst mal Polizist war. Ein weiteres Problem sei der Digitalfunk. Die Polizisten, die alle Streifenwagen in den Kreisen Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Ostholstein und der Stadt Lübeck koordinieren, beklagen, dass die Verbindung abbreche und Fahndungen unmöglich mache. Laut Breitner sei die Quelle dieses Problem jetzt ermittelt. In Lübeck seien die neuen Funkmasten falsch ausgerichtet. Breitner: „Da werden wir nachbessern.“

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