Winsen (Luhe). 1000 Euro Bußgeld muss ein 68-jähriger Rentner aus Hunden bei Winsen (Luhe) an den Landkreis Harburg zahlen. Naturschützer hatten ihn bei der Behörde angezeigt, nachdem er seinen Jägerhochsitz im Frühsommer 2012 umgestellt hatte. Auf dem war zuvor ein Storch beim Nestbau gesichtet worden. Die untere Naturschutzbehörde hatte zunächst eine Geldbuße von 3000 Euro verhängt. Der Tierarzt in Rente hatte dagegen erfolglos beim Amtsgericht Winsen geklagt.

Storchenvater Hans Steinert aus Stelle hatte den Jäger angezeigt. Anfang Mai vergangenen Jahres hatte er den Storch immer wieder beobachtet. „Nach einer Woche war der Hochsitz weg“, sagt er. Steinert ist überzeugt davon, dass der Storch auf dem Hochsitz brüten wollte. „Es muss sich um ein Paar gehandelt haben, allein lebende Störche bauen kein Nest“, sagt er. Der Besitzer des Hochsitzes sieht das anders. „Auf dem Hochsitz war kein richtiges Nest. Lediglich einige Zweige“, so der 68-Jährige. Er glaubt, dass es sich bei dem Storch um einen Junggesellen gehandelt habe. Als er den Hochsitz umgestellt habe, seien die Zweige bereits herabgeweht gewesen.

Den Richter überzeugte das nicht. Er entschied am vergangenen Montag, dass es sich um einen Verstoß gegen das Naturschutzgesetz gehandelt habe und setzte die Geldstrafe auf 1000 Euro fest. „Wenn besonders geschützte Arten beeinträchtigt werden, sieht das Gesetz eine empfindliche Geldbuße vor“, begründet er sein Urteil.

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