Neumünster. Auf dem Weg nach Kopenhagen wurden sie von der Bundespolizei in Schleswig-Holstein gestoppt. Doch im Heim in Neumünster wollten die meisten nicht bleiben: 75 der 85 syrischen Flüchtlinge sind erneut geflüchtet. „Sie müssen sich am Sonntag oder in der Nacht zu Montag auf den Weg gemacht haben“, sagte Ulf Döhring, der Leiter des Landesamts für Ausländerangelegenheiten in Neumünster. Die Bundespolizei, die die Gruppe in der Nacht zu Sonnabend aufgegriffen hatte, vermutet, dass die illegale Reise fortgesetzt werden soll. „Das ist nicht auszuschließen“, sagt Pressesprecher Hanspeter Schwarz.

Kurz vor der dänischen Grenze hatte die Polizei einen in Italien zugelassenen Doppeldeckerbus gestoppt. Inhalt: 85 Flüchtlinge und drei Busfahrer aus Italien. Sie stehen in Verdacht, an einer illegalen Schleusung beteiligt zu sein. Die Flüchtlinge kamen in die Unterkunft in Neumünster. Die Italiener werden sich wegen der Schleusung vor Gericht verantworten müssen. Festhalten konnte man sie nicht, sie sind EU-Bürger. Am Sonnabend gegen 18 Uhr fuhren sie mit ihrem Doppeldeckerbus davon. „Wir gucken jetzt auf den Autobahnen nach dem Bus“, sagt Pressesprecher der Bundespolizei.