Jugendlicher in Psychiatrie – er soll sieben Feuer im Kreis Harburg gelegt haben

Elbmarsch. Es sieht so aus als sei der Feuerteufel gefasst: Zwei Tage nach dem siebten Brand in der Elbmarsch in Folge hat die Polizei am Wochenende einen Jugendlichen festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft in einer Psychiatrie. Die Schäden erreichen Millionenhöhe.

„Neben Hinweisen aus der Bevölkerung waren es auch Spuren an den Brandorten, die auf ihn schließen ließen“, sagte Polizeisprecher Jan Krüger am Montag. Die Polizeiinspektion Harburg hat eine 27-köpfige Sonderkommission eingerichtet, die auch nach der vorläufigen Festnahme die Ermittlungen fortführt. Aus Rücksichtnahme auf das Alter des jungen Mannes und seines psychischen Zustands macht die Polizei keine weiteren Angaben zur Person.

Am Montag, 2. September, hatte die unheimliche Serie in der Elbmarsch begonnen: 300 Strohballen fingen Feuer. Ein Tag nach den Strohballen loderten ein Holzstapel und Müllsäcke, am Sonnabend vor einer Woche ein historisches Reetdach. Zwei Tage später das nächste Reetdachhaus, vergangenen Mittwoch 100 Rundballen und am Donnerstagmorgen schließlich ein Einfamilienhaus direkt an der Elbe.

Menschen sind bei den Bränden nicht körperlich verletzt worden. Die Eigentümer des denkmalgeschützten Reetdachhauses in Bütlingen wollen ihr Haus, das einst zum Schloss der Herzogin von Winsen gehörte und das sie erst vor wenigen Jahren aufwendig restauriert haben, wieder aufbauen.

Beim zweiten Reetdachhaus in Bütlingen wird das nicht möglich sein. Der Bewohner ist von Nachbarn gerettet worden, doch von seinem Zuhause ist kaum mehr als ein Gerippe übrig.

„Ich kann nicht sagen, dass ich jetzt entspannt durchatme“, sagte Gemeindebrandmeister Frank Hupertz am Montag gegenüber dem Abendblatt. „Wir warten weiter ab.“

Mehr zum Thema lesen Sie in der Regionalausgabe Harburg und unter www.abendblatt.de/harburg