Gebäude in Harksheide war fast fertig saniert. Oberbürgermeister spricht von Millionenschaden nach Großfeuer. Schüler bleiben jetzt im alten Gebäude

Norderstedt. Einen Tag nach dem Großfeuer in einer Norderstedter Schule steht für die Brandermittler der Kriminalpolizei die Ursache fest.

Der Brand, der den sanierten Altbau der ehemaligen Hauptschule Falkenberg zerstörte, brach bei Dachdeckerarbeiten aus. Als die Handwerker am Montagnachmittag mit einem Brenner Teerbahnen verschweißten, entzündeten die Flammen Teile des Dachstuhls und dehnten sich rasend schnell aus. Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote spricht von einem Millionenschaden. Auch am Dienstag breitete sich um das Gebäude im Stadtteil Harksheide beißender Brandgeruch aus. Teile des Daches und Zwischendecken sind eingestürzt, der Trakt ist vollständig verrußt und steht unter Wasser. Hier wollten Schüler, Lehrer und Eltern im Oktober die Eröffnung der neuen Gemeinschaftsschule Harksheide feiern.

Lehrer und Schüler müssen weiter auf den Umzug in die neuen Räume warten

Die Brandermittler der Kripo trafen bereits kurz nach dem Ausbruch des Feuers an der Schule ein. Die ersten Ermittlungen führten schnell zu den Handwerkern, die auf dem Dach beschäftigt waren. „Die Lage ist für uns klar“, sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr. Die Vernehmungen sollen in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Dann werde die Kripo den genauen Verlauf des Unglücks klären, sagte Mohr. Das Feuer habe sich sehr schnell durchs Dach gefressen, berichtet Norderstedts Feuerwehrchef Niels Ole Jaap. Die Flammen der brennenden Teerpappe haben auf Holz und Dämmmaterial übergegriffen und konnten sich in Hohlräumen unter der Dachhaut ungehindert ausbreiten. Beim Eintreffen der Feuerwehr sei es bereits zu einer „massiven Brandausbreitung“ gekommen.

110 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Sie mussten sich zunächst darauf konzentrieren, ein Überspringen des Feuers auf andere Schulgebäude zu verhindern. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch Probleme bei der Wasserversorgung, nachdem ein Handwerker beim Rangieren mit seinem Lastwagen einen Hydranten umgefahren hatte. Außerdem schnitten herabstürzende Deckenteile im Gebäude einem Erkundungstrupp kurzzeitig den Rückweg ab. Die Männer konnten sich unverletzt retten.

Die Lehrer und Schüler der beengten Gemeinschaftsschule Harksheide müssen jetzt weiter auf den Umzug in die neuen Räume warten. Der Unterricht wird in den alten Gebäuden der Gemeinschaftsschule und in Containern gegeben. Schulleiterin Barbara Schirrmacher hat die Stadt Norderstedt bereits aufgefordert, einen weiteren Container für den Unterricht bereitzustellen.

Mehr zum Thema auf abendblatt.de/norderstedt und in unserer Regionalausgabe Norderstedt