Schackendorf. Das Land Schleswig-Holstein wappnet sich für die steigenden Zahlen von Asylbewerbern, nimmt aber auch die Kreise und Städte in die Pflicht. Innenminister Andreas Breitner (SPD) sagte bei einem Besuch der Gemeinschaftsunterkunft in Schackendorf (Kreis Segeberg): „Wir sind auf die Unterstützung der Kommunen angewiesen.“ Von Januar bis Juni hat Schleswig-Holstein 1516 Flüchtlinge aufgenommen und verzeichnet somit eine Steigerung um 96 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

In Schackendorf wohnen in der Regel gleichzeitig bis zu 80 Menschen, darunter viele Familien mit Kindern. Nach sechs Monaten sollen die Bewohner verteilt werden auf die Gemeinden und Städte im Kreisgebiet. Allerdings beklagt die Ausländerbehörde, dass die Zahl bereitstehender Wohnungen bei Weitem nicht ausreiche. Gerade private Vermieter hätten Bedenken, ihre Immobilien für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen.

Das Problem wird sich verschärfen, weil die Gebäude in Schackendorf sanierungsbedürftig sind. Der Segeberger Kreistag hat ein Maßnahmenpaket in Höhe von 1,37 Millionen Euro verabschiedet – 70 Prozent der Kosten werden über eine Förderquote vom Land getragen. Andreas Breitner vergewisserte sich bei einem Rundgang von der Notwendigkeit der Modernisierungen, die 2014 vorgenommen werden sollen. „Die Zustände sind zwar nicht menschenunwürdig, aber eben sanierungsbedürftig. Wenn Sie diesen Weg weitergehen, ist das Land Ihr Partner“, sagte er den Kreispolitikern.

Allerdings betonte Innenminister Andreas Breitner auch, dass auch eine Erweiterung unbedingt eine Option sein müsse. „Es spricht vieles dafür, den Standort auszubauen. Ein Anbau wäre allerdings eine kommunale Entscheidung.“

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