Elektroschockgerät am Tatort nahe der Ex-Grenze entdeckt. Opfer hinterlässt kleine Tochter

Schwerin/Lübeck. Zwei Tage nach dem gewaltsamen Tod der Lübeckerin Anna-Lena U. in einem Waldstück bei Herrnburg in Nordwestmecklenburg hat die Polizei noch keine heiße Spur. Zehn Hinweise seien eingegangen, nachdem die Kleidung der Frau veröffentlicht wurde, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Rostock.

Die 29-jährige Joggerin war in dem ehemaligen Grenzgebiet nahe der schleswig-holsteinischen Hansestadt laufen, als sie von dem Täter überrascht wurde. Die Hinweise werden jetzt ausgewertet. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Die Kripo aus Wismar leitet den Fall.

Unterdessen sind weitere grausige Details der Tat bekannt geworden: Medienberichten zufolge soll die Frau mit einem Messerstich in den Hals getötet worden sein. Außerdem soll am Tatort ein Elektroschockgerät gefunden worden sein. Die Polizei bestätigte das nicht. Die Staatsanwaltschaft in Schwerin sprach lediglich von „massiver Gewalteinwirkung im Bereich des Halses“ der Frau. Der Leichnam war am Montag obduziert worden. Mehr Details sollen aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben werden.

Die Lübeckerin soll am Sonntag gegen 11.30 Uhr von einem Passanten auf dem Waldweg, einem ehemaligen Kolonnenweg, gefunden worden sein. Kolonnenwege führen entlang der ehemaligen Grenzsperranlagen. Da der Zeuge kein Mobiltelefon bei sich hatte, soll er einen Radfahrer angehalten haben. Dabei soll es sich um den Vater der Toten gehandelt haben, der bereits auf der Suche nach seiner Tochter war. Die Polizei geht davon aus, dass nicht viel Zeit zwischen der Tat und dem Fund der Toten verging. Der Weg wird von vielen Spaziergängern und Joggern genutzt.

Anna-Lena U. trug ein ärmelloses, türkisfarbenes Top ohne Markenaufdruck, eine Hose mit blauem Streifen an den Seiten, die zum Ende in ein Dreieck auslaufen (ebenfalls ohne Markenaufdruck), sowie Turnschuhe der Marke Puma (weiß/grau), dazu blaufarbige Söckchen mit türkisfarbenen Rand. Die 29-Jährige hinterlässt eine zwei Jahre alte Tochter.

Die Polizei sucht Zeugen, die am Sonntag verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise an das Polizeipräsidium Rostock: Telefon 038208/8882224.