Er kam immer wieder, tarnte sich mit Sonnenbrille und verteilte die Kartoffeln weiter: Nach zehn Jahren und mithilfe aufwendiger Technik überführt die Familie bei Hildesheim den Täter.

Elze. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Mit aufwendiger Videoüberwachung hat ein Bauer im Landkreis Hildesheim einen notorischen Kartoffeldieb überführt, der seit zehn Jahren immer wieder Kartoffeln gestohlen haben soll. Der Dieb schlug an einem Selbstbedienungsstand zu, wie sie auf dem Land weit verbreitet sind: Bauern bieten darin am Straßenrand ihre Ware an, einen Verkäufer gibt es nicht, Kunden sollen das Geld in eine Box werfen.

Wegen der Diebstahlgefahr installierte Bauer Friedrich Landsberg in Elze schon vor 15 Jahren eine Videoüberwachung seines Kartoffelstandes mit drei Kameras. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurde damit nun der notorische Dieb ertappt, nachdem er erneut zwei Mal hintereinander Kartoffeln mitnahm, ohne dafür ausreichend Geld in die Kasse zu zahlen.

Bauer Landsberg und seine Tochter Friederike hatten die Videoaufzeichnung von dem Stand ausgewertet und waren damit zur örtlichen Polizeiwache gegangen – und tatsächlich: Ein Beamte dort erkannte auf den Bildern einen 59-jährigen Mann aus der umliegenden Gegend wieder. Dieser gestand bei seiner Vernehmung die beiden Taten.

„Man kann sich einfach nicht auf die Ehrlichkeit der Leute verlassen“, begründete Bauer Landsberg die Aktion. Bei dem nun überführten Dieb handele es sich um einen notorischen Wiederholungstäter, den er bereits vor zehn Jahren ertappt habe. Nach Vermutung des Landwirts machte der Mann sich in den folgenden Jahren regelmäßig mit einer großen Sonnenbrille unkenntlich und parkte seinen Wagen außerhalb des Kamerabereichs, um immer wieder Kartoffeln zu stehlen.

Vermutlich habe er nicht nur seinen eigenen Bedarf abgedeckt, sondern auch Kartoffeln an andere verkauft oder verschenkt.