Lübeck. Der frühere Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Lübeck, Matthias Schulz-Kleinfeldt, will gerichtlich gegen seinen Rauswurf vorgehen. Der 62 Jahre alte Jurist war auf Empfehlung des Präsidiums am 4. Juni von der sogenannten Vollversammlung – dem 69-köpfigen Parlament der Kammer – mehrheitlich abberufen worden. Die Vorsitzende des Präsidiums, Präses Friederike Kühn aus Bargteheide (Kreis Stormarn), nannte seinerzeit als wesentlichen Grund „das nachhaltig gestörte Vertrauensverhältnis zwischen Präsidium und Hauptgeschäftsführer“. Weitere Einzelheiten aus der nicht-öffentlichen Sitzung nannte sie nicht (wir berichteten).

Nun hat sich Schulz-Kleinfeldt per Rundschreiben an jene 69 norddeutschen Unternehmer gewandt, die der Vollversammlung angehören. In dem Brief, der dem Abendblatt in Kopie vorliegt, beschreibt er eine „Eskalation“, die das Kammerpräsidium zu vertreten habe. Offenbar, so geht es aus seinen Zeilen hervor, wähnte er sich sicher, dass während eines vertraulichen Gesprächs am 20. Juni zu aller Zufriedenheit eine Abfindungsregelung für ihn vereinbart worden sei. Die hat seiner Auffassung nach neben einer finanziellen Entschädigung auch vorgesehen, dass er seinen Dienstwagen, einen geleasten E-Klasse-Mercedes, weiterhin fahren dürfe.

Stattdessen sei, wie Schulz-Kleinfeldt weiter schreibt, am 28. Juni ein Fahrer der IHK gekommen, habe das Auto abgeholt und ein Schreiben überreicht: die Kündigung seines Arbeitsverhältnisses, datiert auf den 20. Juni.

Nun will Schulz-Kleinfeldt sowohl gegen die Abberufung als Hauptgeschäftsführer als auch gegen die Kündigung des Arbeitsverhältnisses vorgehen. Der Jurist hatte das Amt seit 1.April 2010 inne.

Mehr dazu lesen Sie in unserer Regionalausgabe Stormarn und auf www.abendblatt.de/stormarn