Rostock

Ex-Hotelschiff „Georg Büchner“ gesunken

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Auf der Überfahrt ins litauische Klaipeda ist das ehemalige Rostocker Hotel- und Ausbildungsschiff „Georg Büchner“ nördlich von Danzig gesunken. Personen sollen nicht an Bord gewesen sein.

Rostock. Das ehemalige Rostocker Hotel- und Ausbildungsschiff „Georg Büchner“ ist auf der Überfahrt ins litauische Klaipeda vor der polnischen Küste gesunken. Rostocks Hafenkapitän Gisbert Ruhnke bestätigte am Freitag entsprechende Medienberichte. Danach soll das vermutlich zur Verschrottung bestimmte Schiff am Donnerstagabend nach 20.00 Uhr nördlich von Danzig gesunken sein. Der polnische Schlepper habe auf der Höhe von Danzig mehrere Manöver durchgeführt, hieß es. Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor, Personen sollen nicht an Bord gewesen sein. Laut Ruhnke wurden von Rostocker Seite alle Vorschriften eingehalten. „Wir können uns das nicht erklären, das Schiff war sicher.“ Nun seien die polnischen Behörden am Zug.

Nach Worten eines Sprechers der Stadt Rostock informierte der Insolvenzverwalter des Fördervereins Traditionsschifffahrt darüber, dass der Schlepper das Schiff habe aufgeben müssen. Das Schiff sei versichert gewesen, das Risiko der Reise habe bei dem Käufer gelegen. „Wir sind entsetzt, bestürzt und traurig“, sagte der Sprecher.

Nach monatelangem Streit um ihre Verwendung war die „Georg Büchner“ am Dienstag aus dem Stadthafen geschleppt worden. Allgemein war vermutet worden, dass die neuen Eigner, eine Gesellschaft von den Seychellen, das Schiff verschrotten lassen wollten.

Die „Georg Büchner“ war einst im belgischen Liniendienst zwischen Antwerpen und dem Kongo im Einsatz gewesen. Sie wurde 1967 von der Deutschen Seereederei in Rostock gekauft und diente als Ausbildungsschiff.

In die jüngsten Bemühungen um die Rettung des Schiffes waren wegen der kolonialen Vergangenheit des Schiffes auch Belgier involviert. Ihre Vorschläge waren nach früheren Angaben der Stadt aber wegen fehlender Sicherheiten nicht zum Zuge gekommen.

Jahrelang hatte der Rostocker Förderverein Traditionsschiff das Schiff bewirtschaftet. Doch 2012 sah sich der Verein gezwungen, das Schiff abzugeben, weil er es nicht mehr wirtschaftlich betreiben konnte. Der Insolvenzverwalter des Fördervereins war davon ausgegangen, dass aus dem Verkauf nach Abzug aller Kosten ein sechsstelliger Betrag für die Hansestadt übriggeblieben wäre.

( dpa )

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