Lübeck. Das achtköpfige Präsidium der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Lübeck will Hauptgeschäftsführer Matthias Schulz-Kleinfeldt, 62, rauswerfen. Bei der nicht öffentlichen Vollversammlung am Dienstag, 4. Juni, stimmen die 69 Mitglieder über einen Abberufungsantrag ab. Grund sind offenbar unüberbrückbare Differenzen zwischen dem Geschäftsführer und dem im Februar neu gewählten Präsidium unter Vorsitz der Bargteheider Werbeagentur-Chefin Friederike Kühn. Beide Parteien werfen sich gegenseitig vor, nicht miteinander zu reden.

Laut IHK-Präses Kühn gebe es von verschiedenen Seiten Kritik an der Amtsführung von Schulz-Kleinfeldt. "Bei unseren Recherchen wurde deutlich, dass das Vertrauen im direkten Arbeitsumfeld ebenso wie in der Zusammenarbeit mit den anderen Kammern deutlich gestört ist", sagt Kühn. Einen Rücktritt oder eine einvernehmliche Lösung habe der Hauptgeschäftsführer blockiert. Eine Entscheidung über die Abwahl sei deshalb unausweichlich.

Der Vertrag von Schulz-Kleinfeldt läuft bis März 2016. Er war unter Leitung von Kühns Vorgänger Christoph Andreas Leicht im Frühjahr 2012 verlängert worden - mit Wirkung ab April 2013. Schulz-Kleinfeldt kämpft um den Job. In einem Brief an die Mitglieder der Vollversammlung weist er alle Vorwürfe zurück. Präses Kühn habe ihm keine Chance gegeben, Missverständnisse auszuräumen und sei Gesprächen aus dem Weg gegangen.

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