Hannover. Die Zeichen stehen auf Abschied. Noch vor der parlamentarischen Sommerpause will der frühere niedersächsische Ministerpräsident David McAllister, 42, entscheiden, ob er seine politische Karriere auf nationaler oder internationaler Ebene fortsetzt. McAllister liegt nach Abendblatt-Informationen das Angebot der CDU-Führung vor, im Jahr 2014 als Spitzenkandidat der Christdemokraten in den Europawahlkampf zu ziehen und damit vom niedersächsischen Landtag ins Europaparlament zu wechseln.

Die Europawahl findet voraussichtlich zwischen dem 22. und dem 25. Mai 2014 statt. Hans-Gert Pöttering, bisher Nummer eins der Union in Straßburg und Brüssel, wird bei der nächsten Europawahl nicht mehr antreten. Auch er stammt aus Niedersachsen. Eine Nominierung McAllisters wäre somit ohne Auswirkungen auf den Länderproporz innerhalb der Union.

"Wenn er zusagt, bekommt er den Job", bestätigte ein führender CDU-Mann. Auch im niedersächsischen Landtag tippen die CDU-Kollegen auf "Brüssel", wenn es um den künftigen Arbeitsplatz des Ex-Ministerpräsidenten geht. McAllister hält sich derzeit noch bedeckt, will aber "in den kommenden Wochen" Klarheit schaffen.

Außer dem Wechsel nach Brüssel käme bei einem Wahlsieg Angela Merkels im Herbst auch ein Platz im nächsten Bundeskabinett infrage. McAllister ist ein Vertrauter der Bundeskanzlerin. Allerdings kandidiert er nicht für den Bundestag, seine Position in Berlin wäre ohne Mandat eher schwach.