Kiel. Über Tage soll ein 28-jähriger Mann seine Lebensgefährtin zu Tode geprügelt haben. Dabei wurde der 20-Jährigen unter anderem das Gesicht zertrümmert. Ab Freitag muss sich ihr mutmaßlicher Peiniger vor dem Kieler Schwurgericht verantworten. Er soll sein Opfer nach einer Woche Martyrium totgeschlagen haben, um die Gewaltexzesse zu verdecken.

Die Anklage lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge sowie Mord durch Unterlassen, sagte Gerichtssprecher Sebastian Brommann. Statt Hilfe zu holen, habe der 28-Jährige beschlossen, seine Freundin zu töten. Tatmotiv soll Eifersucht gewesen sein. Der Mann glaubte demnach, seine Freundin habe einen anderen geküsst. Der Verdacht soll aber grundlos gewesen sein.

Das Ausmaß der tagelangen hemmungslosen Gewalt und der Qualen der jungen Frau lassen sich nur erahnen. Der 28-Jährige hat sich bisher nicht direkt zu den Tatvorwürfen geäußert. Er wurde noch am 12. November festgenommen, nachdem er einen Notarzt gerufen hatte. Die junge Frau war da schon tot.

Für den Mordprozess wurden bis Ende April acht Verhandlungstage angesetzt. Zu dem Verfahren sind ein psychiatrischer Gutachter sowie mehrere Sachverständige der Rechtsmedizin geladen.