Bremen. Mehr als 1100 Menschen aus Seenot gerettet und 72.000 Seemeilen auf Nord- und Ostsee zurückgelegt - das ist die Bilanz der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für das Jahr 2012. Die Zahl aller absolvierten Einsätze liegt mit rund 2100 auf dem Niveau des Vorjahres. Die meisten Hilfsaktionen gab es an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste mit fast 700 Einsätzen.

"Das war eine tolle Arbeit", sagte der Moderator Yared Dibaba, der die Bilanz am Dienstag an Bord eines Seenotkreuzers in Cuxhaven vorstellte. Der Schauspieler und Moderator ist neuer ehrenamtlicher "Bootschafter" für die Organisation mit Sitz in Bremen, die sich aus Spenden finanziert. Dibaba löst den Schriftsteller Frank Schätzing ab und wird nun in den nächsten Monaten für die Aufgaben der Seenotretter werben. Den umfangreichsten Einsatz mussten die Retter im August vergangenen Jahres absolvieren. Ein Seemann eines Forschungsschiffes war in der Deutschen Bucht über Bord gegangen. Um ihn zu suchen, waren vier Seenotkreuzer, 20 weitere Schiffe und mehrere Hubschrauber 14 Stunden lang im Einsatz. Doch der Seemann konnte nicht gefunden werden. Glück dagegen hatten jene insgesamt 60 Menschen, die im vergangenen Jahr in Nord- und Ostsee von den maritimen Helfern aus akuter Seenot befreit wurden.

Mehr noch: Fast 400-mal wurden erkrankte und verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln und Halligen zum Festland transportiert. 72 Schiffe und Boote konnten die Helfer vor dem Untergang oder der totalen Zerstörung bewahren. "Bootschafter" Dibaba freut sich auf die neue Aufgabe: "Die Seenotretter setzen ihr Leben dafür ein, Seeleuten in Gefahr zu helfen. Deshalb ist es für mich eine große Ehre, sie zu unterstützen." Seit ihrer Gründung 1865 hat die DGzRS insgesamt 80.198 Menschen aus Seenot gerettet.