Kiel. Die Schleswig-Holsteiner können sich freuen: Ab sofort spart ihr Land Monat für Monat beträchtlich. Ein Pirat ist schuld daran. Nun sind diese landläufig auch Seeräuber genannten Menschen nicht gerade für Geldgeschenke bekannt - sondern eher für das Gegenteil. Aber in diesem Fall gilt eine Ausnahme - und Patrick Breyer, der Vorsitzende der Piraten-Fraktion im Kieler Landtag, muss sich deshalb nun wohl als Anti-Pirat bezeichnen lassen. Rund 3000 Euro will er dem Land jeden Monat schenken. Das hat er gestern in einer "persönlichen Erklärung" der Öffentlichkeit mitgeteilt.

Breyer findet, dass der Steuerzahler ihn zu gut bezahlt. Als Fraktionschef bekommt er neben dem Abgeordnetensalär von 7300 Euro brutto einen Zuschlag von rund 5200 Euro brutto. Nach Abzug der Steuern bleiben von diesem Zuschlag knapp 3000 Euro übrig, und die schenkt er dem Land. Auf seinem Überweisungsträger steht: "Absenkung der Neuverschuldung". Breyer: "Für mich ist es ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit, dass ich als finanziell privilegierter Abgeordneter in Zeiten der Krise den Rotstift bei mir selbst ansetze", sagt er. Er wolle "nicht so viel verdienen wie drei Schleswig-Holsteiner zusammen", das schlage auf die Bürgernähe. Mit seinem Gehaltsverzicht verdient er nun nur noch so viel wie zwei Schleswig-Holsteiner.