2,7 Millionen Hektar, umgerechnet etwas mehr als die Hälfte der Landesfläche, werden in Niedersachsen von knapp 60.000 Bauern landwirtschaftlich genutzt. Ein Landwirt ernährte vor 60 Jahren zehn Menschen, heute sind es 120. Diese Entwicklung zu immer größeren Betrieben spiegelt kein Land so wider wie Niedersachsen: Hier werden über 2,5 Millionen Rinder gehalten, die Zahl der Schweine liegt mit über acht Millionen höher als die Zahl der Einwohner. Rund 55 Prozent der Geflügelproduktion finden hier statt.

Die Veredelungswirtschaft vom Schlachthof bis zu Fertiglebensmitteln ist ebenfalls von weitaus größerer Bedeutung als im großen Rest der Bundesrepublik. Diese nachgelagerte Ernährungswirtschaft beschäftigt allein rund 63.000 Menschen.

Abgesehen von Großbetrieben als Nachfolger der landwirtschaftlichen Produktionsgemeinschaften aus DDR-Zeiten in den neuen Bundesländern, liegen Niedersachsens Landwirte bei den Betriebsgrößen wie den Gewinnen vorn. Aber: Zwischen 50 und 70 Prozent der Gewinne sind Subventionen. Damit hat die Politik einen Hebel, um die Landwirte zu zwingen, Naturschutzinteressen stärker zu berücksichtigen.