Reinfeld. Mehr als 1600 Menschen haben sich am Wochenende im schleswig-holsteinischen Reinfeld (Kreis Stormarn) in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eingetragen. In der Matthias-Claudius-Schule am Marktplatz sollte die Typisierungsaktion eigentlich für Nico, einen elfjährigen Jungen aus Reinfeld, stattfinden. Doch Nico starb an einer bösartigen Erkrankung des Rückenmarks. Nur eine Stammzellentransplantation hätte ihn retten können.

Für seine Familie war es selbstverständlich, dass die Veranstaltung trotzdem stattfindet. Bente Eggert, Tante von Nico und Hauptinitiatorin der Aktion: "Es ist uns eine Herzensangelegenheit, die Typisierung weiterhin durchzuführen, um anderen betroffenen Kindern und Erwachsenen ein gesundes Leben zu ermöglichen."

Mehr als 120 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Ein Spendenstein, eine Tombola, ein Malwettbewerb und der Kuchenverkauf brachten einen Erlös von 58.000 Euro ein. Annika Schirmacher, Projektleiterin bei DKMS: "Dieses Geld wird benötigt, um die Typisierung zu finanzieren, denn eine Registrierung kostet 50 Euro. Die Beteiligung in Reinfeld war beeindruckend."

Jeder zwischen 18 und 55 Jahren, der in guter gesundheitlicher Verfassung ist, kann sich in die Datei einschreiben. Es gibt zwei Methoden, Stammzellen zu spenden. Mit einem Anteil von 80 Prozent ist die periphere Stammzellentnahme die am häufigsten durchgeführte. Dabei wird dem Spender ein Medikament verabreicht, das die Stammzellen im Blut vermehrt. Das kann dann durch ein spezielles Verfahren entnommen werden. Bei der zweiten Methode wird ein Liter Knochenmarkblut aus dem Beckenkamm entnommen. Der Spender bleibt zwei bis drei Tage im Krankenhaus.

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