Oststeinbek. Mehr als 1800 Menschen haben in Oststeinbek (Kreis Stormarn) innerhalb einer Woche ihre Unterschrift für die Einleitung eines Abwahlverfahrens gegen Bürgermeisterin Martina Denecke gegeben. Bereits 1486 Stimmen hätten gereicht, um eine solche Abstimmung vom Volk einzuleiten.

Die Gemeindevertreter wollen den Prozess jedoch beschleunigen, indem sie das Abwahlverfahren in einer Sondersitzung am Donnerstag, 13. Dezember, selbst in Gang setzen. Dadurch umgehen sie, dass die Kommunalaufsicht des Kreises erst alle abgegebenen Unterschriften der Bürger auf ihre Gültigkeit prüfen muss. "Wir haben ein eindeutiges Votum der Bürger", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeister Hans-Joachim Vorbeck. "Wenn sie uns so ein klares Zeichen geben, unterstützen wir das natürlich."

Auf der Sondersitzung wollen die Kommunalpolitiker zudem beschließen, dass Martina Denecke bis zum Tag der Abstimmung über die Abwahl suspendiert und von all ihren Funktionen entbunden wird. Das würde bedeuten, dass die umstrittene Verwaltungschefin nur noch zehn Tage die Amtsgeschäfte in der 8600 Einwohner zählenden Gemeinde führt.

Als mögliche Termine für die Abwahl gelten der erste oder zweite Sonntag im März kommenden Jahres. Um Martina Denecke abzuwählen, ist eine einfache Mehrheit bei mindestens 20 Prozent Wahlbeteiligung nötig.

Die Gegner werfen der erst im Januar 2011 gewählten Bürgermeisterin vor, die Verwaltung zu lähmen. Das soll auch der Gemeindeprüfungsbericht belegen. Die Oststeinbeker Gemeindevertreter wollen bereits heute Abend beschließen, die Ergebnisse zu veröffentlichen.

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