Goslar. Die evangelische Landeskirche Braunschweig gestattet Pastorinnen und Pastoren künftig das Zusammenleben mit gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern im Pfarrhaus. Zwar sei die Ehe von Mann und Frau das kirchliche Grundmodell des Zusammenlebens, aber gleichgeschlechtlich Lebende dürften nicht diskriminiert werden, sagte der Ausschussvorsitzende für Ökumene, Mission und Diakonie, Domprediger Joachim Hempel, zum Abschluss einer Synode in Goslar.

Im Ergänzungsgesetz heißt es, dass die Regelungen zu Ehe und Familie des Pfarrdienstgesetzes "entsprechend" für eingetragene Lebensgemeinschaften angewendet werden. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland hatte 2010 die Landeskirchen zu einer eigenen Regelung diesbezüglich aufgefordert. Vor der Tagung hatte der konservative evangelische Verein Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in einem Schreiben an die Synodenmitglieder eine solche Ergänzung scharf kritisiert. Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften entsprächen nicht biblischen Grundlagen, heißt es in dem Schreiben. Das Gros der rund 80 Synodenmitglieder vertrat eine andere Auffassung und stimmte ohne kontroverse Diskussion und bei nur wenigen Enthaltungen für die Empfehlung des Rechtsausschusses.

Auch zur innerkirchlichen Verwaltung wurde ein Reformpaket auf den Weg gebracht, von dem sich die Landeskirche Einsparungen verspricht. Angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen soll die Verwaltung der Kirche zentralisiert werden.