Hannover. Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Niedersachsen steigt, und Innenminister Uwe Schünemann (CDU) will mit mehr Streifenpolizisten und besserer Aufklärung der Bürger dagegenhalten. Wohnungseinbrüche nämlich, so erläuterte der Minister gestern in Hannover, verunsichern die Opfer und führen oft sogar zu psychischen Folgen: "Ich bin entschlossen, dem Trend entgegenzuwirken."

Rund zehn Prozent mehr Einbrüche verzeichnete die Polizei in Niedersachsen seit Ende 2011. Insgesamt werden inzwischen rund 12 000 Einbrüche pro Jahr gezählt, ein Großteil davon im Ballungszentrum Hannover sowie in der Nähe von Hamburg und Bremen.

Mehr Polizeipräsenz in den Wohnquartieren soll auch dadurch zustande kommen, dass Bereitschaftspolizei zusätzlich an Brennpunkten eingesetzt wird. Hinzukommen soll aber auch ein Beitrag der Bürger, die gerade in der dunklen Jahreszeit aufgefordert sind, besonders aufmerksam zu sein. Uwe Kolmey, Präsident des Landeskriminalamtes Niedersachsen, ermuntert die Menschen, keinen Anruf bei der Polizei zu scheuen. Die sei dankbar für jeden Hinweis und nehme deshalb auch Einsätze in Kauf, bei denen der Verdacht sich als falsch herausstellt. Mit einer Handzettelaktion "Wachsamer Nachbar" fordert die Polizei die Bürger auf, aufzupassen und aktiv zu werden.

Zur Präventionsarbeit gehört aber auch die Aufforderung an noch mehr Wohnungsinhaber, geeignete Sicherheitstechnik einzubauen, vor allem bei Türen und Fenstern. Inzwischen scheitere bereits jeder dritte Einbruchsversuch wegen gut gesicherter Wohnungen. Die Polizei bietet inzwischen Tipps zur Eigentumssicherung an, die sich konkret am Vorgehen vieler Täter orientieren. Als Erfolg bezeichnet Schünemann auch die Tatsache, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche in Niedersachsen weniger stark gestiegen ist als in anderen Bundesländern. Und auch darauf wies Schünemann gestern hin: "Im Bundesdurchschnitt wird jeder sechste Einbruch aufgeklärt, bei uns ist es jeder vierte." Dies sei der beste Wert in Deutschland.