Brunsbüttel. Der Funkspruch, den die Wasserschutzpolizisten an Bord der "Bürgermeister Brauer" am Sonntagnachmittag aufnahmen, klang besorgt. Von der Brücke des Containerriesen "San Diego Bridge" meldete sich die Besatzung: Eine Segelyacht nähere sich dem 300 Meter langen Schiff bedenklich. Sie habe das Fahrwasser wenige Meter hinter dem Heck gekreuzt. Trotz eines lauten Typhonsignals und anrollender Hecksee rege sich der Kapitän nicht. Er liege an Deck, vermutlich bewusstlos. Tatsächlich war Hans-Jürgen P., Besitzer der kleinen Segelyacht "Knurrhahn", da wohl bereits tot.

Als Polizisten, die mit Höchstgeschwindigkeit zur "Knurrhahn" südlich der Fahrwassertonne 57 geeilt waren, an Bord kamen, fanden sie den 72 Jahre alten Skipper auf der Backbordseite an Deck liegend vor. Er war bewusstlos, hatte eine leicht blutende Kopfverletzung, war aber ansonsten äußerlich unversehrt.

Mit Unterstützung von Sanitätern, die auf der "Gillis Gullbrandson", einem Boot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, an den Unglücksort gekommen waren, versuchten die Polizisten, den Skipper zu reanimieren. Sie mussten aufgeben. Ein Notarzt stellte später den Tod des 72-Jährigen, der in Otterndorf lebte, fest. "Anhaltspunkte für eine Gewalttat gibt es nicht", sagt Polizeisprecher Andreas Schöpflin.

Möglich erscheint, dass der 72-Jährige krankheitsbedingt an Bord gestürzt ist und sich dabei die Kopfplatzwunde zugezogen hat. Der Skipper soll Herzprobleme gehabt haben.

Die Polizisten brachten die Yacht des Otterndorfers nach Cuxhaven und machten sie dort fest. Die Kripo in Cuxhaven hat die weiteren Ermittlungen übernommen.