Teterow. Milchbauern aus Mecklenburg-Vorpommern haben aus Protest über ruinöse Milchpreise Kühe im Schlachthof abgeliefert. Rund 80 Milchkühe wurden am Mittwoch außer der Reihe in Teterow geschlachtet. „Das ist ein erster Schritt zur Bestandsreduzierung“, sagte der Vorsitzende des Kreisbauernverbands Güstrow, Matthias Hantel. „Wir können mit Milch kein Geld verdienen. Jetzt gehen die Tiere, dann die Mitarbeiter in den landwirtschaftlichen Betrieben“, fügte der Landwirt hinzu.
Zu der Aktion hatte der Güstrower Bauernverband aufgerufen. Daran beteiligten sich rund 30 Milchviehbetriebe aus dem ganzen Land. Rund 400 Euro bekomme der Landwirt pro Schlachtvieh, sagte Hantel. Zum Vergleich: Rund sechs Euro würden ihm für die tägliche Milchmenge von rund 30 Litern pro Kuh gezahlt, damit könne sich kein Milchhof über Wasser halten.
Die Protestaktion solle auch dem Verbraucher zeigen, wohin die Untätigkeit der Politik auf Bundes- und EU-Ebene führe, sagte Hantel. „Es wird keinen Königsweg geben, um den Milchmarkt in Europa wieder zu normalisieren. Aber das Nichtstun von Politikern hilft uns überhaupt nicht“, sagte Hantel. Zudem mahnte er eine einheitliche, starke Stimme der Bauern in Deutschland an. Ein Kleinkrieg zwischen Verbandspräsidenten bringe Milchbauern nicht weiter. „An der Basis arbeiten wir zusammen“, fügte Hantel hinzu.
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