Niedersächsische Landesmedienanstalt gibt Nachhilfe im Umgang mit Facebook und Handy

Hannover. Im Umgang mit Internet, Twitter, Facebook und Handy sind viele Schüler ihren Lehrern weit überlegen. Dabei gehört es heute zu den Aufgaben der Pädagogen, Kinder und Jugendliche für die Gefahren der modernen elektronischen Kommunikation zu sensibilisieren - vom Mobbing im Internet bis hin zu einem vorsichtigen Umgang mit persönlichen Daten.

Darum gibt es jetzt in Niedersachsen Nachhilfe für Lehrer von der Landesmedienanstalt mit Unterrichtsmaterial, konkreten Fallbeispielen und Anleitungen. Die sind jederzeit im Internet kostenlos verfügbar. Detailliert werden erreichbare Lernziele für Schulstunden erklärt und auch die Methode nachvollziehbar erläutert. Im konkreten Rollenspiel ("Die Klasse 7b hasst Lisa") wird etwa durchgespielt, dass Cybermobbing Anpöbeln im Internet ist und Verleumdung, Demütigung bis zur Quälerei bedeuten kann. Bei diesem Beispiel geht es darum, den Schülern zu zeigen, wie rasch durch Gedankenlosigkeit im Internet auch ungewolltes schweres Mobbing entstehen kann.

Die Niedersächsische Landesmedienanstalt stellt den Lehren insgesamt acht solcher Entwürfe zur Verfügung. Dabei geht es dann auch um die richtige Nutzung von Facebook, des Handys, den Umgang mit Online-Spielen oder die Frage, wie es um den Wahrheitsgehalt von Internetangeboten bestellt ist und welche Möglichkeiten die Nutzer haben, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Ziel der Fachleute ist es, die entsprechenden Unterrichtseinheiten in alle dazu passenden Fächer zu integrieren, da kommt der Deutschunterricht ebenso infrage wie Religion, Werte und Normen oder Kunst. Dieses Konzept, Medienkompetenz im Rahmen möglichst vieler Fächer zu vermitteln, ist in Abstimmung mit dem zuständigen Kultusministerium entstanden.

Den Lehrern gibt die Niedersächsische Landesmedienanstalt nicht nur Folien und Präsentationen an die Hand, sondern auch didaktische und methodische Vorschläge für Rollenspiele. "Die Lehrer sind nicht systematisch auf den Einsatz neuer Medien vorbereitet", so die Analyse von Klaus-Jürgen Buchholz, Abteilungsleiter für Medienkompetenz.

Buchholz ermuntert die Pädagogen, sich dabei modernster elektronischer Möglichkeiten zu bedienen, er weiß aber auch, dass Lehrer Ausstattungsdefizite an Schulen zuweilen als Vorwand nutzen, um sich selbst nicht mit dieser Technik auseinandersetzen zu müssen: "Die Lehrer müssen erkennen, dass dieser andere Unterricht gewinnbringend ist."