Bremen. Die Bremer Staatsanwaltschaft ermittelt erneut wegen eines ungeklärten Todesfalls im Bremer Klinikum Mitte. Das bestätigten Sprecher der Staatsanwaltschaft und des Klinikverbunds Gesundheit Nord (GeNo) am Donnerstag. Nach einem Bericht der Zeitung "Weser-Kurier" starb ein schwer kranker Mann Anfang November auf der Intensivstation.

Ein Alarm von Überwachungsgeräten sei erst entdeckt worden, als der Patient bereits tot war. Ein Gutachter habe keinen Defekt an den Geräten festgestellt. Die Obduktion habe ergeben, dass der Mann zusätzlich zu seiner Grunderkrankung an einer Lungenentzündung gelitten habe. "Die Ermittlungen müssen jetzt klären, ob es sich um einen ärztlichen Behandlungsfehler handelt - und wenn ja, ob dieser im Zusammenhang mit dem Tod des Patienten steht", sagte Staatsanwalt Frank Passade. Die Klinik selbst habe Polizei und Staatsanwaltschaft informiert, sagte GeNo-Sprecherin Karen Matiszick der Zeitung. Einzelheiten nannte sie nicht, diese unterlägen der ärztlichen Schweigepflicht. Im Klinikum Mitte hatte es seit April auf der Intensivstation für früh geborene Babys immer wieder Infektionen mit resistenten Keimen gegeben. Drei Frühchen starben, mehrere erkrankten schwer. Auch hier ermittelt die Staatsanwaltschaft.