Oldenburg. Unter dem Motto "Hausarrest für Nazis" haben Unbekannte im niedersächsischen Oldenburg ein ungewöhnliches Zeichen des Protestes gesetzt. Sie mauerten die Haustür des NPD-Politikers Ulrich Eigenfeld zu. Die Aktivisten müssen in der Nacht zum Montag schnell und leise Stein auf Stein gesetzt haben, denn in dem Mehrfamilienhaus hat sie niemand bemerkt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" auf ihrer Internetseite.

Am Nachmittag sollte Eigenfeld an einer Sitzung des Rates teilnehmen. Das wollten die unbekannten Täter offenbar vereiteln. Per Mail schickten sie ein Schreiben an Medien, in dem sie bekannten, den Auftritt im Rat "zumindest symbolisch verhindern" zu wollen.

Im Laufe des Tages setzten sich die Aktionen gegen die NPD fort. Nach einem Bericht von Radio Bremen störten auf der Ratssitzung 50 Zuhörer die Rede des umstrittenen Ratsmitglieds. Auf der Tagesordnung stand unter anderem ein Antrag der Linkspartei zu einem NPD-Verbot. Mit Sprechchören und Transparenten störten Aktivisten die Debatte. Mitglieder der Fraktionen von SPD und Grünen verließen aus Protest gegen den NPD-Mann den Saal.