Arbeitsagentur sieht positiven Trend für Metropole Hamburg und für Schleswig-Holstein

Kiel. Das Jobwunder in Norddeutschland nimmt kein Ende. Nach einer Prognose der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit wird im kommenden Jahr die Zahl der Arbeitsplätze in Hamburg und Schleswig-Holstein nochmals steigen, die der Arbeitslosen erneut sinken.

"Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt war gut und wird auch 2012 positiv sein", sagte Direktionsleiter Jürgen Goecke gestern in Kiel. Es gebe derzeit keine Anzeichen, dass die Euro-Turbulenzen zu einer Trendwende im Norden führen würden. Insbesondere in Schleswig-Holstein sei der Arbeitsmarkt aufgrund der vielen mittelständischen Betriebe relativ krisenfest.

In Hamburg wird es laut Agenturprognose 2012 im Jahresmittel 71 400 Erwerbslose geben (minus 1,4 Prozent), in Schleswig-Holstein gut 100 000 (minus 2,9 Prozent). Die Agentur geht dabei von einem Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent aus. Für beide Länder erwartet Goecke selbst in einem Krisenszenario (minus 0,2 Prozent Wachstum) einen Zuwachs an sozialversicherungspflichtigen Jobs.

Im Kampf gegen die Erwerbslosigkeit ist der Norden allerdings nicht Spitze. In Hamburg sank die Arbeitslosigkeit zwar in den vergangenen sechs Jahren um 31,6 Prozent, in Schleswig-Holstein sogar um etwa 36 Prozent. Im Durchschnitt aller Bundesländer waren es aber 40,2 Prozent. Besser als im Bundesschnitt steht der Norden bei der Schaffung neuer Jobs da. In Hamburg stieg die Zahl der Arbeitsplätze seit 2005 um stolze 13,3 Prozent, in Schleswig-Holstein um 9,5 Prozent. Bundesweit betrug der Zuwachs 8,8 Prozent. Jobmotor in Hamburg ist der Handel, in Schleswig-Holstein der Dienstleistungssektor, etwa Gebäudereinigung und Wachschutz.