Verweise für 1818 Beamte sollen nur bis Juni 2012 in den Personalakten bleiben

Kiel. Die Verweise für 1818 schleswig-holsteinische Lehrer sollen schneller aus den Personalakten gestrichen werden als ursprünglich geplant. Das hat der Landesbildungsminister Ekkehard Klug (FDP) gestern mitgeteilt - am Tag nach einer entsprechenden Berichterstattung im Abendblatt.

Die Strafen für die Beamten, die im Juni 2010 verbotenerweise gestreikt hatten, werden nicht erst im Herbst 2014 gelöscht, sondern schon im Juni kommenden Jahres, also gut zwei Jahre früher. Zur Begründung sagte der Minister, die Mehrheit der betroffenen Beamten hätte sich zuvor nie etwas zuschulden kommen lassen.

Bernd Schauer, der Geschäftsführer der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), hält diese Äußerung für richtig, sagt aber: "Besser wäre es gewesen, wenn er dieses Argument genutzt hätte, um ganz auf die Disziplinarmaßnahme zu verzichten." Und der Landtagsabgeordnete Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der oppositionellen SPD, sagt: "Mit dieser Aktion wird der Minister sein ramponiertes Ansehen nicht mehr reparieren können." Die schnellere Löschung des Verweises ist für die bestraften Lehrer durchaus wichtig. Denn Ekkehard Klug hatte angekündigt, bei Bewerbungen auf besser dotierte Stellen diejenigen Beamten zu bevorzugen, deren Personalakte "sauber" ist.