Bislang hat der Ausstand bei der Nord-Ostsee-Bahn nichts gebracht - außer Ärger

Hamburg. Einen solch langen Arbeitskampf hat Deutschland seit vielen Jahren nicht mehr erlebt: Heute ist der 100. Streiktag bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) möchte erreichen, dass alle Lokführer in Deutschland einheitlich bezahlt werden. Auch bei einem Wechsel des Betreibers einer Bahnstrecke oder bei einer unverschuldeten Berufsunfähigkeit sollen sie keine Einbußen hinnehmen müssen. Doch bislang blieb der Streik ohne Erfolg. Die NOB ist auf keine der Forderungen eingegangen. Der Arbeitskampf wirkte sich vor allem auf die Strecke Hamburg-Westerland aus. Viele Urlauber und Berufspendler waren betroffen.

Mittlerweile jedoch scheint die NOB die Streiklust der Lokführer gebrochen zu haben: Beteiligten sich im Februar noch um die 60 Lokführer am Ausstand, so waren es gestern noch um die 20. Die Privatbahn hat Leih-Lokführer in den Norden geholt, sodass die Strecke Hamburg-Westerland schon seit dieser Woche wieder planmäßig befahren werden kann.

In der kommenden Woche sollen auch die übrigen Züge, für die jetzt noch ein Basisfahrplan gilt, wieder nach Plan fahren. Gestern war noch unklar, ob es doch noch zu einem von der GDL angestrebten Schlichtungsverfahren mit der NOB kommt.