Ihre Tiere verbissen sich ineinander und verletzten die 14 Jahre alte Tochter

Bad Segeberg. Zwei tote Hunde und ein verletztes Mädchen - so endete ein Drama, das sich im kleinen Ort Fahrenkrug in der Nähe von Bad Segeberg abspielte. Am Montag gerieten in einem Reihenhaus zwei Hunde aneinander, die normalerweise getrennt voneinander gehalten werden, wenn die Halterin nicht da ist. Merlin, ein zweijähriger American Bulldog, und Tonka, ein fast fünf Jahre alter Dogo-Argentino-Boxer-Mischling, verbissen sich so ineinander, dass die 14 Jahre alte Tochter der Halterin sie trennen wollte.

Doch sie konnte nur mit einer Hand zupacken, der andere Arm steckte nach einem Rollschuh-Unfall in Gips, eine Schiene sollte ihn stabilisieren. Der Versuch, die Hunde auseinanderzubringen, misslang. Stattdessen bissen die Tiere die 14-Jährige in die Arme. Sie rief um Hilfe. Ein Nachbar ging mit Gartengeräten dazwischen und verletzte die Hunde vermutlich zusätzlich.

Durch die geöffnete Haustür liefen sie auf die Straße. Eine Polizeistreife entdeckte Merlin, das weiße Fell blutüberströmt. Zeitgleich kam die Meldung, dass zwei Hunde Personen attackiert und verletzt hätten.

Die Polizisten verfolgten den Hund und warnten die Bürger per Megafon. Merlin lief auf die Bahngleise, die Beamten schossen von einem Wirtschaftsweg auf ihn, verfolgten ihn zu Fuß und streckten ihn mit insgesamt 14 Schüssen nieder. Doch der Hund kam wieder hoch, ein Jäger gab aus seinem Gewehr schließlich den tödlichen Schuss ab.

Tonka hielt sich in der Nähe des Wohnhauses auf. Der Hund wurde von einem Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Fahrenkrug überfahren und starb. Die Tochter wurde in die Uniklinik Lübeck gebracht, wo die Bisswunden an den Armen behandelt wurden. Gegen die Halterin Bianca H., eine ausgebildete Hundetrainerin, ist wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung durch Unterlassen Strafanzeige gestellt worden.

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