Kiel. Das Atomkraftwerk Brokdorf darf mit einem Transformator und halber Leistung wieder ans Netz. Das teilte Kiels Justizminister Emil Schmalfuß, zu dessen Ressort die Atomaufsicht gehört, gestern im Landtag mit. Ein solcher Teillastbetrieb sei "technisch grundsätzlich möglich und auch zulässig", sagte der parteilose Minister. Der Betreiber E.on kündigte an, den Reaktor "voraussichtlich" in der Nacht zu heute wieder anzufahren.

Der größte deutsche Reaktor war am 7. August nach einem nicht reparablen Defekt im Trafo AT01 planmäßig vom Netz gegangen. Der Zwillingstrafo AT02 ist nach Prüfungen des TÜV technisch in Ordnung. Schmalfuß und E.on erinnerten fast wortgleich daran, dass ein Ausfall auch des zweiten Trafos wie bei jedem technischen Gerät nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden könne. Die Anlage sei für einen solchen Fall aber ausgelegt. Im Klartext: Bei einer Panne im AT02 schaltet sich der Meiler wieder ab.

Der Ersatztrafo für den AT01 soll in vier bis fünf Wochen eingebaut werden. Dazu muss Brokdorf kurzzeitig vom Stromnetz getrennt werden. Geht alles glatt, könnte der Reaktor im Anschluss auf volle Leistung (1480 MW) hochgefahren werden.