Die Behörden in Pinneberg haben zu wenig Geld, um verblasste Fahrbahnmarkierungen zu erneuern. Selbst die Farbe ist zu teuer.

Pinneberg. Mit der Zeit verblasste oder nicht mehr sichtbare Fahrbahnmarkierungen werden in Teilen des Hamburger Umlands zum Problem. Im Kreis Pinneberg etwa fehlen an diversen Kreuzungen Mittelstreifen, Richtungspfeile oder Fahrspureingrenzungen. Schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht.

Generell machen die leeren Kassen den Kommunen zu schaffen. Denn wenn es darum geht, verblasste Linien und Verkehrspfeile aufzufrischen, kommt das Geld meist aus dem Topf für Straßenunterhaltung. Und der ist nach zwei harten Wintern mit immensen Fahrbahnschäden leer.

Allerdings kann die Beseitigung der Frostbeulen und Aufbrüche auch positive Nebenwirkungen für den Stricheschwund haben. "Wenn eine Fahrbahndecke erneuert werden muss, gehört selbstverständlich auch das Auftragen der Markierungen dazu", sagt Angela Biermann von der Verkehrsaufsicht der Kreisverwaltung. Ihr Amt ist zuständig für die Sicherheit im Straßenverkehr.

Lediglich die Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern üben selbst die Verkehrsaufsicht aus. Pinneberg hat jährlich 20.000 Euro für weiße Straßenmarkierungen, Rotmarkierungen auf den Radwegen und für neue Schilder zur Verfügung. "Viel zu wenig", sagt Bauamtschef Klaus Stieghorst.

Die Stader Bezirksstelle der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hält nichts von der Idee, aus Kostengründen auf Fahrbahnmarkierungen zu verzichten. "Wir müssen der Verkehrssicherungspflicht nachkommen", sagt eine Behördensprecherin. Auch bei der Stader Kreisverwaltung und in Buxtehude ist man gegen derartige Überlegungen. Buxtehudes Bürgermeister Jürgen Badur und Kreisbaurat Hans-Hermann Bode sagen, dass eine solche Sparmaßnahme nicht angedacht werde.

Dass Straßenmarkierungen in Stadt oder Landkreis Lüneburg aus Kostengründen nicht erneuert werden, ist bisher nicht vorgekommen. "Wenn Straßenmarkierungen fehlen oder verblassen, werden sie erneuert", sagt Robert Ruth vom kreiseigenen Betrieb für Straßenbau und -unterhaltung.

In Lüneburg wird es ähnlich gehalten. Laut Stadtsprecherin Suzanne Moenck wurden nach dem Winter an einigen Stellen Hinweisschilder aufgestellt. "Wir konnten ja nicht überall gleichzeitig sein."

Erneuerungen wären auch im Kreis Stormarn nötig. "Der Etat ist definitiv zu gering", sagt Jens Sommerburg, Leiter des zuständigen Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr.

"Für die Kreisstraßen verwenden wir günstigere Materialien als für die Autobahnen. Diese nutzen sich dementsprechend auch schneller ab." Einige der Fahrbahnmarkierungen werden bald aufgefrischt. Sommerburg: "Auf der Autobahn 21 werden wir im September bei Bad Oldesloe die Fahrbahnmarkierung erneuern."